Ashtanga Yoga: Alles über den Yoga-Stil und die 6 Serien

Es ist die Königsdisziplin unter den Yoga-Stilen: Ashtanga Yoga. Der wohl härteste Yoga-Stil besteht aus sechs Serien, von denen aber oft in monate- oder jahrelanger Übung nur die erste Serie praktiziert wird. Was Ashtanga Yoga eigentlich ist, warum es so anstrengend ist und was es mit dem Vinyasa Flow auf sich hat, erfährst du hier!

Was ist Ashtanga Yoga?

Wirklich bekannt wurde Ashtanga Yoga durch Patthabi Jois, der selbst viele Jahre lang in Indien Yoga lernte. 1960 beschrieb er in seinem Buch „Yoga Mala“ erstmals die sechs Serien des Ashtanga Yoga und begründete so eine Yoga-Disziplin, die schnell prominente Anhänger fand.

Ashtanga Yoga ist ein Stil, der den Körper schnell kräftigt und formt. Doch ohne Fleiß kein Preis: Die jeweilige Serie soll jeden Tag geübt werden und bringt auch erfahrene Yogis ordentlich ins Schwitzen.

Ashtanga Yoga 

Die Asanas werden im Ashtanga Yoga von Serie zu Serie schwieriger.

Die Asanas einer Serie werden dabei in der immer gleichen Abfolge durchgeführt. Hier liegt übrigens einer der großen Unterschiede zu Variationen von Ashtanga Yoga: Bei den Abwandlungen Power Yoga oder Jivamukti Yoga zum Beispiel können die Asanas frei kombiniert werden.

Ashtanga oder Vinyasa Flow Yoga?

Die einzelnen Serien des Ashtanga Yoga können grundsätzlich als Vinyasa Flow bezeichnet werden. Denn ein Vinyasa Flow ist nichts anderes als der fließende Übergang einzelner Haltungen ineinander. Genau das wird beim Ashtanga Yoga praktiziert, und zwar in einer Reihenfolge, die sich niemals ändert.

Jede der sechs Serien im Ashtanga Vinyasa Yoga besteht aus einer festen Anzahl von Positionen (Asanas), die jeweils genau fünf Atemzüge lang gehalten werden. Der Atemrhythmus in Kombination mit den Bewegungen ist exakt vorgegeben. Während der Yoga-Einheit haben alle Yogis den gleichen Übungsplan, der Lehrer betreut aber jeden einzelnen und achtet auf saubere Ausführung. Das ist auch nötig, denn wer sich ganz allein und ungeübt an Ashtanga Yoga wagt, kann sich leicht verletzen.

Beim Ashtanga Yoga geht es aber nicht darum, möglichst viel zu schwitzen. Stattdessen sollen die Schüler Demut lernen, denn die anspruchsvollen Asanas sind darauf ausgelegt, zu überfordern. Wenn du Ashtanga Yoga beginnst, musst du also bereit sein, an deine Grenzen zu kommen oder erstmal gehörig zu scheitern.

Die erste Serie im Ashtanga-Yoga

Im Ashtanga Yoga gibt es sechs Serien, die alle aufeinander aufbauen. Die erste Serie wird am häufigsten praktiziert, da sie meist als die schwierigste empfunden wird: Es dauert einige Zeit, sich an das tägliche schweißtreibende Yoga zu gewöhnen und die perfekte Ausführung der Asanas ist kein Kinderspiel. Wer die erste Serie gemeistert hat, schreitet fort zu der Asana-Abfolge der zweiten und so weiter.

Die erste Serie besteht im Ashtanga Yoga aus 41 Asanas.

Sie alle aufzulisten, würde ziemlich lange dauern, zumal sie in einer festen Reihenfolge und mit vorgeschriebenem Atemrhythmus geübt werden sollen.

Asanas der ersten Serie sind zum Beispiel die beiden Kriegerpositionen (Virabhadrasana), die Krähe (Bakasana) oder das Boot (Navasana).

Ashtanga Yoga 

Auch die Krähe ist Teil der ersten Ashtanga Serie.

Alle Asanas werden im Sanskrit angesagt und auch die Zählweise erfolgt in dieser Sprache. In dieser Hinsicht ist Ashtanga Yoga also ebenfalls sehr traditionell. Als Ashtanga Yogi tauchst du automatisch voll in die Yoga-Lehre ein – danach macht dir so schnell niemand mehr etwas vor!

Ashtanga Yoga: anstrengend nicht nur für Anfänger

Das Vinyasa Yoga des Ashtanga-Stils bietet eine andere Herangehensweise als die sanften, langsamen Yoga-Arten, die in vielen Studios angeboten werden: Im Hintergrund läuft keine Musik, es gibt keine Variationen und der Schweiß fließt ganz bestimmt, denn der Kursleiter achtet immer darauf, dass die Asanas richtig ausgeführt werden.

Als Einsteiger solltest du Ashtanga Yoga auf jeden Fall mit Anleitung machen. Denn das Tempo ist hoch und es finden auch viele Sprünge statt, du musst also sehr konzentriert sein und gleichzeitig Kraft aufwenden. Das kann ohne die Unterstützung eines Fachmanns auch mal schiefgehen.

Ashtanga gilt als der schwierigste Yoga-Stil, weil man viel Geduld und Disziplin braucht. Übrigens ist es völlig normal, an einer Serie Monate oder sogar Jahre zu arbeiten: Häufiges Scheitern und Willenskraft gehören zum Ashtanga Yoga dazu. Als Belohnung dafür berichten aber erfahrene Ashtanga Yogis von einem tollen Gefühl nach dem Yoga – die Anstrengung lohnt sich!

Fit und ausgeglichen durch Ashtanga Yoga

Die Beschreibung dieses Yoga-Stils klingt hart, aber letztendlich kannst du aus dem schweißtreibenden Yoga auch viel mitnehmen. Denn durch die schnellen Abfolgen und den begleitenden Atemrhythmus konzentrierst du dich ganz auf’s Yoga und es bleibt keine Zeit für Grübeln, Sorgen und negative Gedanken.

Außerdem merkst du schnell: Es muss nicht immer alles sofort perfekt sein. Genau diese Botschaft vermittelt Ashtanga Yoga, sodass du lernst, zufriedener mit dir selbst zu sein. Auch die individuelle Betreuung durch den Yogalehrer ist ein wichtiger Aspekt, denn so kann nichts schiefgehen und du lernst die Asanas, wie sie wirklich ausgeführt werden sollen.

Nicht zuletzt zeigt Ashtanga Yoga, dass Yoga ein unglaublich vielseitiges Feld ist, bei dem du ein ganz neues Verhältnis zu dir selbst aufbauen kannst. Allein diese Erfahrung kann schon viel wert sein – und selbst wenn Ashtanga Yoga nicht dein Ding ist, gibt es ja immer noch genug andere Stile, an denen du dich versuchen kannst!

Der Artikel Ashtanga Yoga: Alles über den Yoga-Stil und die 6 Serien erschien ursprünglich auf Lotuscrafts.