Die Rauhnächte: Bedeutung und Herkunft der magischen Nächte

Je näher die Weihnachtszeit oder "die Zeit zwischen den Jahren" rückt, umso stiller wird es um uns herum. Die Ruhe kehrt in die Natur zurück, die Tage werden dunkler und auch in uns selbst können wir eine innere Sehnsucht nach Stille und Rückzug wahrnehmen. Wir spüren, dass sich eine magische Zeit langsam nähert und uns zur Besinnung einlädt.

Die Tage um den Jahreswechsel werden Rauhnächte genannt. Die alten Bräuche und Rituale finden zunehmend ihren Weg zurück in die moderne Gesellschaft und immer mehr Menschen sind fasziniert von dieser einzigartigen Zeit.Rauhnächte: Frau hält Palo Santo in der HandIn diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die Ursprünge und Bedeutung der Rauhnächte, aber auch, wie du die Rauhnachtsbräuche bequem in deine Yogapraxis integrieren kannst.

Seit jeher gelten die Rauhnächte als eine heilige Zeit, in der wir möglichst viel Rückschau halten und uns von Ballast befreien sollten. Traditionell beginnen die Rauhnächte mit der Wintersonnenwende - der sogenannten Julnacht am 21. Dezember. In der Julnacht, der dunkelsten und längsten Nacht, wird symbolisch das Licht wiedergeboren. Der Kreislauf des Jahres beginnt erneut von vorne und somit steht die Julnacht auch für Neugeburt, Hoffnung und Kraft.

Heutzutage zelebriert man den Beginn der Rauhnächte auch zum 24.12, denn das Christentum hat viele heidnische Bräuche und Traditionen abgewandelt und übernommen. Viele der heutigen Weihnachtsbräuche finden sich in den vorchristlichen Traditionen, egal ob Weihnachtsbäume schmücken, Adventskranz binden oder Räuchern. Diese Bräuche existierten bereits vor dem Christentum und noch früher. Aus diesem Grund ist es schwierig, den wahren Ursprung und die Märchen der Rauhnächte festzuhalten, ohne die Bräuche und Geschichten dabei zu verzerren. Dies würde an dieser Stelle auch den Rahmen sprengen, denn wir möchten dir schließlich noch eine kleine Inspiration da lassen, wie du die Rauhnächte für dich nutzen kannst. Es steht dir absolut frei, die Rauhnächte zu dem Zeitpunkt zu beginnen, wie es sich für dich gut anfühlt. Vertraue hier ganz auf deinen inneren Kompass. Rauhnächte: Teppich mit Journal, einer Tasse Tee und Kerzen

Die mystischen Nächte abseits der Zeit

Früher lebten die Menschen nach dem zyklischen Lauf des Mondes und ein Mondmonat dauerte ca. 28 Tage, somit hatte ein Mondjahr eine Dauer von 354 Tagen. Im Vergleich zum kalendarischen Sonnenjahr fehlen also 11 Tage und 12 Nächte: Dies sind die mystischen Rauhnächte, die abseits der Zeit zu existieren scheinen. 

Man sagt, dass in dieser Zeit die Welt von mystischen Kräften durchströmt wird und sich die Schleier zwischen den Welten lichten, wir uns mit unseren Ahnen intensiv verbinden und Botschaften aus der geistigen Welt klarer wahrnehmen können. Die Rauhnächte sind eine fruchtbare Zeit zum Orakeln und Manifestieren, aber auch zum Ankommen bei dir selbst. Sie schaffen dir den Raum, Zeit für dich zu nehmen und ganz bewusst mit dir in Kontakt zu treten. Du erkundest deine Träume und Sehnsüchte, schöpfst neue Ideen und Visionen und kannst alte Wunden und Themen liebevoll gehen lassen. 

Es ist eine Zeit voller Rituale, Bräuche und Mythen, welche dir dabei helfen, das alte Jahr zeremoniell und mit Achtsamkeit loszulassen. Das neue Jahr, deine neue Reise im Jahreskreis steht bevor und du kannst die ersten Samen säen für mehr Liebe, Erfolg und Glück.

Die 12 Rauhnächte stehen für die 12 Monate des Folgejahres und kommen mit verschiedenen Themen, mit denen du dich auseinandersetzen kannst. Es gibt Traditionen, in denen die Themen abweichen können. Allerdings gibt es Rauchnachtsrituale, die du zu jeder Zeit durchführen kannst, denn deine Intention ist hier wichtiger, als einem strikten Fahrplan zu folgen. 

  • Räuchern: Die Höfe, Häuser und Wohnungen werden mit reinigenden Kräutern geräuchert und gereinigt. Die Altlasten dürfen die eigenen vier Wände verlassen. Anschließend segnet man die Räumlichkeiten und sorgt somit für eine positive Schwingung und Schutz.
  • Traumjournal: Man sagt, dass die Träume während der Rauhnächte sehr intensiv und zukunftsweisend sein können. Es wird empfohlen, die Träume in den 12 Nächten zu notieren und auf wiederkehrende Symbole, Gefühle und Situationen zu achten. 
  • Aufräumen: Vor der Rauhnachtszeit sollte man Ordnung schaffen und gründlich aufräumen, um für frische und neue Energie zu sorgen. Es wird empfohlen, das Ausmisten und Aufräumen während der Rauhnächte zu unterlassen, denn es soll Unglück bringen. Der Volksmund sagt auch, man solle draußen keine Wäsche hängen lassen, sonst verfangen sich böse Geister darin. (Denn während der Rauhnächte, zieht die Wilde Jagd über das Land)
  • Heilkräuter: Während der Rauhnächte sollen nicht nur die Träume und die Verbindung zur Anderswelt intensiver sein, sondern auch die Wirkung von Heilpflanzen und Kräutern. Du kannst z.B. deinen Lieblingskräuter-Tee aus losen Kräutern mischen und zu jeder Rauhnacht trinken, um dich mit den Pflanzenseelen zu verbinden.
  • Orakeln: Egal ob Tarot, Orakelkarten oder Runenwerfen - hole dir Impulse zu deinen Lebensthemen oder zum neuen Jahr und erbitte die Führung des Universums. 
  • Ahnen: Unsere Ahnen sind ein Teil von uns, sie begleiten uns stetig und freuen sich, wenn wir bereit sind, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Vor allem in der Zeit zu Samhain und den Rauhnächten sind die Schleier zwischen den Welten dünn und wir können Ahnenthemen und karmische Verstrickungen effektiver auflösen. Wir können unsere Ahnen aber auch um Hilfe und Weisheit bitten.

Rauhnächte: Frau schreibt in ihr JournalDein Yoga-Rauhnachts-Ritual

Vielleicht hast du nicht jeden Abend Zeit, dich zusätzlich zu den alltäglichen Aufgaben den verschiedenen Rauhnachtsritualen zu widmen. Den Zauber der Rauhnächte kannst du jedoch ganz bequem in deine Yogapraxis integrieren und wirkungsvoll für dich nutzen. Eine längere Yoga- oder Meditationspraxis am Morgen oder Abend wird dich bereits gut erden und mit dir selbst in Verbindung bringen. 

Meditation und Innenschau: Reflektiere während deiner Meditation ganz bewusst über das vergangene Jahr und welche Aufgaben und Lektionen es mit sich gebracht hat. 

  • Was hat mich gestärkt? 
  • Wo konnte ich mir tiefer begegnen? 
  • Welche Themen möchte ich loslassen? 
  • Wo darf ich mich in Vergebung üben? 
  • Bin ich gut geerdet in mir selbst? 
  • Welche Lebensbereiche benötigen mehr liebevoller Zuwendung?
  • Was sind meine konkreten und ehrlichen Wünsche, Ziele und Träume für das nächste Jahr und mein Leben?

Schreibe alles in einem Journal nieder und erhalte einen klaren Überblick. Ziehe gerne eine Orakelkarte zu den Fragen, die du hast und lasse das Universum seine Magie für dich entfalten. Auch eine Tratak-Meditation kann während der Rauhnächte sehr hilfreich sein. Eine Anleitung findest du hierRauhnächte: Tarot-Karten und SalbeiNimm dir Zeit, um wirklich zur Ruhe zu kommen und schenke dir achtsame Momente. So kannst du die Rauhnächte auch ohne viel Stress erleben und dennoch viele Erkenntnisse für dich mitnehmen. 

Wir wünschen dir eine zauberhafte Zeit!

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