Meditation gegen Angst und Sorgen - Frieden im Geist

„Angst hat ihre eigene Schönheit, Feinfühligkeit, ihre eigene Sensibilität. Tatsächlich ist sie ein sehr zartes Lebewesen. Das Wort ist negativ, aber das Gefühl selbst ist positiv. Nur lebendige Prozesse können Angst haben. Etwas Totes hat keine Angst. Angst ist ein Teil von Lebendigkeit, von Zerbrechlichkeit, von Feinfühligkeit.” - Osho Above All, Don’t Wobble

Angst und Sorgen: Straße und Wald im Nebel

Als Menschen erleben wir ein vielfältiges Spektrum an Emotionen. Wir spüren Freude, Liebe und Mitgefühl, aber auch unbequeme Empfindungen wie Angst und Sorgen gehören dazu. Osho beschreibt es sehr passend: Diese Empfindungen, selbst wenn es die Angst ist, spiegeln unsere Lebendigkeit wider. Angst und Sorgen sind nichts Schlimmes, wir dürfen nur lernen, mit diesen Gefühlen besser umzugehen, damit sie uns nicht völlig aus der Bahn werfen. Das Weltgeschehen und persönliche Themen begleiten uns stetig, denn das Leben fließt immer weiter und wir haben meistens keinen Einfluss darauf, mit welchen Dingen wir konfrontiert werden. Dies sorgt nicht selten für ein unwohles Gefühl, Enge im Herzraum, schlaflose Nächte und ein nicht endendes Gedankenkarussell.

Dabei unterscheidet unser Körper übrigens auch nicht, ob das Angstgefühl, welches in uns hochkommt, berechtigt ist oder nicht - sobald das Signal zum Überlebenskampf kommt, schaltet der Körper und das Nervensystem auf "Fight or Flight" und wir operieren aus einer inneren Anspannung heraus. Das kann für Körper und Geist sehr anstrengend sein. 

Natürlich gibt es Phasen im Leben, in denen Angst und Sorgen ihre Daseinsberechtigung haben, z.B., wenn wir durch schwierige Situationen durchgehen oder uns Zukunfts- oder Existenzängste plagen. Yoga und Meditation können herausfordernde äußere Einflüsse nicht einfach verschwinden lassen oder sie ungeschehen machen, aber die Praktiken können für uns ein Anker sein, wenn unsere Ängste uns zu überschwemmen drohen. 

Yoga und Meditation können unser Ruhepol sein, wenn es im Außen und im Innen unruhig und stürmisch ist. Yoga und Meditation können uns dabei helfen, aus dem Gefühl der Kontrolllosigkeit auszubrechen, um wieder ganz bei sich selbst anzukommen. 

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass eine Yogapraxis keinen Therapeuten ersetzt, wenn du Panikattacken oder Angstzustände hast! Suche dir in diesem Fall kompetente Unterstützung und nutze die Tools des Yoga als Zusatz.

Wie kann Meditation bei Angst und Sorgen helfen?

Die Meditationspraxis umfasst verschiedene Techniken, um den Geist zu fokussieren und zur Ruhe zu bringen sowie die Wahrnehmung von der Außenwelt zurückzuziehen. Dabei werden verschiedene Meditationsformen angewandt, damit Körper und Geist vollkommen in die Stille eintauchen können. 

Die spirituelle Meditationspraxis hat ihre Wurzeln in vielen unterschiedlichen Kulturen und Religionen, so auch in der Jahrtausend alten Yoga-Philosophie. 

Die Meditation lehrt uns, in die Rolle eines objektiven Betrachters zu gehen und aus dieser Geisteshaltung heraus uns mit unseren Gedanken und Gefühlen wertfrei zu betrachten. Aus dieser übergeordneten Perspektive können wir auch unsere Ängste und Sorgen betrachten und dann ein neues Bild bekommen. Vielleicht erkennen wir, dass unsere Sorgen unberechtigt sind und uns nur Energie kosten, vielleicht sehen wir, dass unsere Ängste Wegweiser zu inneren Themen sind, die bearbeitet werden dürfen und vielleicht verstehen wir auch, dass unsere Ängste uns sehr oft davon abhalten, Dinge auszuleben, nach denen sich unser Herz am meisten sehnt. 

Meditation gegen Angst und Sorgen: Frau meditiert

Was ist Angst?

Angst wird im Geiste erlebt, aber sie löst eine starke körperliche Reaktion in deinem Körper aus. Sobald du Angst wahrnimmst, wird deine Amygdala (ein kleines Organ in der Mitte deines Gehirns) aktiv. Sie alarmiert dein Nervensystem, das die Angstreaktion deines Körpers in Gang setzt. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet und der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. Angst ist eine Emotion, die ausgelöst wird, sobald wir uns nicht sicher fühlen oder unter Spannung oder uns besorgte Gedanken plagen. 

Begegne deinen Ängsten und Sorgen mit Achtsamkeit und stelle dir die Frage: 

Warum habe ich vor xy (einer Sache oder Situation) Angst? Welches Gefühl liegt hinter der Angst? Was möchte meine Angst mir zeigen?

In Zusammenhang zum Thema Angst haben Studien belegt, dass Meditation einen organischen Effekt auf das Gehirn hat. Man konnte bei Menschen mit regelmäßiger Meditationspraxis Veränderungen an der Amygdala feststellen, also dem Teil des Gehirns, der unter anderem eine bedeutende Rolle bei der Auslösung von Angstreaktionen spielt.

Des Weiteren wurde in verschiedenen Studien erforscht und nachgewiesen, wie eine regelmäßige Meditationspraxis bestimmte Bereiche im Gehirn verändert und somit positive Auswirkungen auf unsere Stressreaktion, Emotionen und kognitive Fähigkeiten hat. 

So können sich Angst und Sorgen im Körper und Geist bemerkbar machen:

  • Innere Unruhe und Anspannung
  • Kreisende Gedanken
  • Verminderte Stressresilienz
  • Verstimmte Grundeinstellung 
  • Interessenverlust 
  • Schlaflosigkeit
  • Enge-Gefühl in der Brust
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Bluthochdruck
  • flache Atmung
  • körperlicher Verspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen 
  • Magen-Darm-Beschwerden

Meditation schafft Frieden im Kopf - auch bei Ängsten und Sorgen

Die Meditation mit ihren vielfältigen Techniken hilft uns dabei, uns auf den Moment im Hier und Jetzt zu konzentrieren, verbunden mit Körper, Atmung und Geist. Es holt uns zurück aus den emotionalen Wellen und dem Geschehen im Außen. Die angstauslösenden Gedanken dürfen Raum haben, aber wir können lernen, diese einfach vorbeiziehen zu lassen, ohne eine Reaktion auf der emotionalen Ebene zu haben. Meditation sorgt für Klarheit und schenkt mehr Leichtigkeit im Umgang mit Ängsten, indem wir sie neutral beobachten und akzeptieren.

Die praktische Anwendung von Meditation und Achtsamkeit unterstützt uns ganz natürlich dabei, Ängste abzubauen, denn die meisten Ängste haben ihren Ursprung entweder in der Vergangenheit und stressigen Situation oder wir sorgen uns um die Zukunft. Unser Verstand versucht alles unter Kontrolle zu haben und es gibt so viele Dinge in unserem Leben, auf die wir keinen Einfluss haben. Hier schenkt uns eine Yoga- und Meditationspraxis die nötigen Tools, um in der inneren Balance zu bleiben. 

In den folgenden Blogbeiträgen findest du wertvolle Informationen, Tipps und Meditationstechniken, welche dir helfen können, eine Meditations-Routine zu etablieren:

Meditation für Anfänger*innen: So lernst du meditieren!

Fünf Meditationsübungen für Einsteiger*innen

Einfache Geh-Meditation für mehr Achtsamkeit

Meditation zum Loslassen

Was ist ein Mantra und wie funktioniert eine Mantra-Meditation?

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